Meerschweinchen unterhalten sich in ihrer eigenen Sprache.
Aber auch mit uns Menschen kommunizieren sie…
Jeder Schweinchenhalter kennt das laute Quieken mit dem die Meerschweinchen das Öffnen des Kühlschranks kommentieren. Dieser sehr laute Rufton, der meist stossweise ausgestossen wird, verkündet, dass das Schweinchen Hunger hat, oder sich einen leckeren Bissen erhofft.
Klingt das Quieken schriller und lauter, bedeutet dies meist, dass das Meerschweinchen Schmerzen oder Angst/Panik hat. Äußert ihr Schweinchen solche Geräusche sollten sie mit einem Tierarzt auf Spurensuche gehen.
Wird ein Meerschweinchen von der Gruppe getrennt oder hat sich verlaufen, stösst es ähnliche Laute aus. Auch Schweinchen-Babys rufen so nach ihrer Mutter, wenn diese aus der Sichtweite ist.
Meerschweinchen können aber auch ganz leise vor sich hin quiecken, dann fühlen sie sich meist wohl. Dieses Geräusch hört man auch, wenn die Tiere friedlich kuscheln.
Am Besten können sie die Geräusche ihrer Meerschweinchen an der Gesamtsituation ablesen. Also beobachten sie ihre Schweinchen genau, wann machen sie welche Geräusche?
Lautes Quieken, an- und abschwellend, aber auch mit einem Gurren versehen, kann einem ernsthaften Streit vorangehen. Beobachten sie ihre Gruppe genau und lauschen sie, wer alles in das Streitgespräch verwickelt ist.
Bei der Brautwerbung verwendet das Männchen eine Art Brummen. Es ist ein knatterndes, teils gurrendes Geräusch, mit dem das Männchen auf sich aufmerksam machen will und eine Partnerin anlocken möchte. Beim Brummen bewegt sich das Männchen langsam und wiegend, meist mit seitlich gestelltem und gesenktem Kopf auf das Weibchen zu.
Der Brummlaut wird von Böcken aber auch zum Streitschlichten in ihrem Harem benutzt, wenn sich die Damen zu sehr streiten.
Kommt ein Weibchen in die Brunft, dann brummt es ähnlich den Böcken.
Auch Rangordnungsschwierigkeiten wird versucht mit brummen bei zu kommen.
Meerschweinchenböcke brummen viel in reinen Bockgruppen. Eventuell ist das dann ihre Art sich zu unterhalten…
Dagegen ist das Gurren eine Art Beruhigungslaut. Das Gurren ist leiser und oft zu beobachten, wenn die Tiere sich z.B. überraschend begegnen.
Das Gurren wird auch eingesetzt, um sich ein zu aufdringliches Schweinchen vom Leib zu halten. Auch beim Menschen versuchen Schweinchen diesen Laut einzusetzen, wenn dieser etwas macht, was dem Meeri unangenehm ist. Verwechslungsgefahr besteht mit dem Schnurren der Katze, denken sie aber daran, dass dieser Laut meist Unbehagen ausdrückt!
Das Zirpen klingt, als wenn ein Vogel zwitschern würde. Bei wildlebenden Meeris wird dadurch Stress abgebaut. Bei unseren Schweinchen hört man das zirpen oft in der Dämmerung und Nachts. Meistens ist auch hier Stress der Grund für das Zirpen. Hören sie dieses Geräusch bei ihren Schweinchen, sollten sie sich auf Stressfaktorsuche begeben.
Gibt es Rangstreitigkeiten? Kommen manche Tiere nicht miteinander aus? Sind Schweinchen in der Pubertät? Ist ein Tier krank oder gestorben? Wird viel in der Gruppe gebrummt?
Dieses Stressgeräusch löst manchmal bei den anderen Schweinchen eine Art Körperstarre aus. Beim Nachschauen hören die Meeris meist auf zu zirpen…
Zähneklappern ist ein lautes Geräusch, das bei Rangstreitigkeiten eingesetzt wird. Meeris setzen beim Streit das Zähneklappern ein und drohen gleichzeitig damit. Es kann leider die Vorstufe zu einem ernsten Kampf sein.
Klappert ein Schweinchen mit den Zähnen, wenn der Mensch es streicheln will, sollte dieser Warnlaut akzeptiert werden. Herr oder Frau Meerschwein hat im Moment keine Sprechzeit! Dies sollte auch für Kinder selbstverständlich sein!
Schweinchen mahlen manchmal mit den Zähnen. Grundsätzlich sollte bei diesem Verhalten der Tierarzt aufgesucht werden. Denn eventuell müssen die Zähne gekürzt werden, weil sie z.B. über die Zunge wachsen (Backenzähne). Zähnemahlen kann jedoch auch eine Art der Zahnpflege sein. Wenn sie sich unsicher sind und/oder ihr Schweinchen zusätzlich abnimmt ist ein Gang zum Tierarzt immer angebracht.