Die Magendrehung des Hundes ist ein Notfall, bei dem sich der Magen um seine Längsachse dreht. Dabei werden Mageneingang und -ausgang mit den zugehörenden Blutgefäßen abgeschnürt. Folge ist, dass der Magen aufgast. Durch diesen Vorgang entsteht eine Mangeldurchblutung des Magens, die Gefäße sterben ab und viele weitere Organe z.B. die Milz werden unterversorgt, auch Herzrhythmusstörungen können auftreten. Der Hund gerät in einen Schockzustand, der ohne Behandlung zum Tod führt.
Betroffen von Magendrehung sind zumeist große, tiefbrüstige Rassen, wie z.B. Doggen, Schäferhunde, Berner Sennenhunde. Grundsätzlich kann eine Magendrehung aber bei jedem Hund auftreten.
Risikofaktoren sind:
- Alter, ältere Hunde sind öfter betroffen (Riesenrassen schon ab 3 Jahren)
- Große, tiefbrüstige Rassen
- Familienanfälligkeiten
- hastiges Fressen
- große Mahlzeiten
- wildes Toben nach der Mahlzeit
- Nervosität und Ängstlichkeit des Hundes
Symptome einer Magendrehung können sein:
- Unruhe (am Anfang)
- übermäßiges Speicheln
- unproduktives Würgen oder Erbrechen
- Zunahme des Bauchumfangs (Trommelbauch)
- Schwer- und Kurzatmigkeit
- schwacher Puls
- blasse Schleimhäute
- kalte Pfoten
Bei Verdacht auf eine Magendrehung immer (egal welche Tages- oder Nachtzeit, Wochenende usw.) einen Tierarzt aufsuchen!
Da bei der Behandlung einer Magendrehung jede Minute zählt, sollten sie ihrem Tierarzt schon am Telefon folgende Informationen geben:
- Wie lange zeigt der Hund die Symptome?
- Vorbehandlung von einem anderen Tierarzt zur Stabilisierung für den Transport? Welche Medikamente?
- Gab es schon einmal eine Magendrehung? Welche Maßnahmen wurden ergriffen?
- Dauer der Fahrt zum Tierarzt
In der Tierarztpraxis wird bei einem Hund mit einer Magendrehung zuerst geröntgt und dann der Kreislauf stabilisiert (Infusion) und die Magenoperation vorgenommen. Nach überstandener Operation muss der Hund meist 3 Tage oder länger in statonärer Pflege sein.
Nach Entlassung erhalten die Hunde 3 – 4 magenschonende, kleine Mahlzeiten am Tag. Diese Diät wird meist 3 – 4 Wochen durchgeführt.
Toben, Spielen oder Schwimmen ist in den ersten 3 – 4 Wochen nach der Operation zu unterlassen.
Vorbeugung ist besser!
Deshalb bei gefährdeten Hunden:
- mehrere kleine Mahlzeiten am Tag
- Kette oder Ball im Futternapf verhindern das Schlingen, oder Anti-Schling-Futternapf verwenden
- nach der Mahlzeit 2 Std. ruhen