Was man über die Haltung der Echsen wissen muss!
Exotische Haustiere werden in Deutschland immer beliebter. Gerade Leguane erfreuen sich wachsender Popularität unter Terrarianern. So gibt es große als auch kleine Arten. Viele von ihnen eignen sich zudem für Leute mit kleinem Budget und wenig Erfahrung in der Terraristik. Allerdings ist die Leguanhaltung kein Hobby, das wenig Zeiteinsatz und Wissen fordert, sondern man muss sich detailliert in die Haltungsbedingungen der jeweiligen Art einarbeiten. Zudem brauchen Leguane große Terrarien und diese muss man meist selbst bauen. Auch die Einrichtung kostet viel Geld und Zeit. Gerade regenwaldbewohnende Leguane benötigten einiges an spezieller Technik im Terrarium.
Was man über Leguane als Haustiere wissen muss:
Bevor man sich detailliert über Leguane informiert oder gar mit der Haltung anfängt, sollte man sich ein paar Dingen bewusst werden. So sind Leguane keine Kuschel- oder Streicheltiere. Man erfreut sich viel eher an deren Beobachtung. Zudem ist der Unterhalt und der Bau eines Terrariums teuer. Auch die Anschaffung der Tiere verschlingt nicht selten mehrere Hundert Euro. Außerdem muss man sich erst Mal gründlich in die Leguanhaltung einlesen.
Hierfür bieten sich teure Fachbücher oder auch informative Ratgeber auf Webseiten an. Einen empfehlenswerten Artikel findet man zum Beispiel auf der Terraristikfibel von Fabian Wüst. Dort bekommt man einen ersten Überblick über passende Arten, den zeitlichen als auch finanziellen Aufwand sowie die mit Leguanen verbundenen Haltungsschwierigkeiten. Hat man sich dann dafür entschieden mit der Haltung der Echsen zu beginnen, braucht man zu Beginn ein passendes Becken für die Tiere.
Das Leguan-Terrarium & seine Einrichtung:
Ein Terrarium für Leguane kann sehr unterschiedlich eingerichtet und gestaltet sein. So lassen sich die Tiere in Wald- und Steppenbewohner einteilen. Dabei kann man sich als Faustformel merken, dass sich Leguane aus Trockengebieten mit weniger Technik und Einrichtung im Terrarium zufrieden geben. Daher sind sie auch eher für Anfänger geeignet. Trotzdem muss man ein paar Dinge über das Becken wissen.
Licht ist das A & O:
So braucht jedes Leguan-Terrarium ein Beleuchtung, die sich aus UV-, Grund- und Wärmelampen zusammen setzt. Die Grundbeleuchtung sorgt dabei für ausreichende Lichtverhältnisse, wohingegen sich die UV-Lampe um ausreichend UV-A und UV-B Licht kümmert. Dies wird zur Produktion von Vitamin D benötigt. Die Wärmelampe kümmert sich um die Temperaturwicklung im Terrarium. Sie wird oberhalb der Sonneninsel installiert und sorgt so für hohe Temperaturen am Liegeplatz. Als wechselwarme Tiere sind Leguane darauf angewiesen.
Auf Kletter- & Versteckmöglichkeiten kommt es an:
Die Einrichtung eines Leguan-Terrariums muss aus verschiedenen Gegenständen bestehen. So sollte man bei Steppenbewohner Wert auf größere Felsbauten als Sonnen- und Unterschlupfmöglichkeiten legen. Leguane aus Wäldern hingegen brauchen viele vertikale als auch horizontale Äste. Weiterhin empfehlen sich Strukturrückwände, um den Aktionsradius der Tiere zu vergrößern. Als Versteck- und Trennmöglichkeiten bieten sich hier große Pflanzen oder auch Wurzeln an. Oft ist ein Wasserbecken Pflicht. Dieses muss separat beheizt werden und braucht meist auch noch eine eigene Filteranlage.
Messinstrumente & weitere Technik:
Das Klima im Terrarium muss regelmäßig überprüft werden. Man benötigt dazu zwei Thermometer sowie ein Hygrometer. Letzteres dient zur Luftfeuchtigkeitskontrolle und erstere zur Überwachung der beiden Temperaturzonen. Bei Arten, die eine hohe Luftfeuchte brauchen, kann eine Verneblungs- oder Beregnungsanlage Sinn ergeben. Alternativ bietet sich die Installation eines Wasserfalls an. Hierfür wird dann eine eigene Pumpen- sowie Filteranlage fällig. Weiterhin kann die Beheizung des Ganzen nötig werden.
Leguanarten für Anfänger:
Als künftiger Halter fragt man sich natürlich auch, welche Leguane sich besonders gut zur Heimhaltung eignen. Dafür kommen wirklich eine Menge an Gattungen infrage. Wovon man aber definitiv Abstand nehmen sollte, sind Grüne Leguane. Diese sind zwar relativ beliebt, können allerdings auch über 2 Meter lang werden. Leider vergessen oder verdrängen diese viele Käufer. Besser geeignet sind die folgenden Arten für Neulinge:
Stachelleguane:
Die Gattung gilt als besonders anfängerfreundlich. In Deutschland kennt man hauptsächlich den Malachitgrünen Stachelleguan. Er besticht durch eine tolle Färbung sowie ein interessantes Schuppenkleid. Die Art bleibt eher klein und kann sowohl einzeln als auch in Gruppen gehalten werden. Wichtig zu wissen ist, dass die Tiere gerne klettern und das Terrarium daher eine Spur höher ausfallen darf.
Halsbandleguane:
Diese Gattung ist sehr beliebt. Die Tiere bleiben sehr klein und erreichen selten Größen oberhalb von 35 cm. Damit können sie auch in kleineren Terrarien gehalten werden, was Einsteigern und Leuten mit wenig Platz entgegen kommt. Da es sich auch noch um Steppenbewohner handelt, bleibt die Technik im Becken überschaubar. Außerdem lassen sich diese Leguane einzeln, paarweise oder in Gruppen halten.
Bunter Maskenleguan:
Auch diese Legunart bietet sich für Einsteiger an. Die Tiere werden gerade mal 28 cm groß und können daher in einem kleinen Trockenterrarium gehalten werden. Sie gelten als Allesfresser und verspeisen daher Grünfutter sowie Insekten. Bei Bedrohungen wackeln sie mit dem Schwanz oder graben sich gar im Boden ein.
Unser Fazit zur Leguanhaltung:
Leguane sind faszinierende Haustiere, die wirklich von jedem gehalten werden können. Allerdings muss man sich detailliert mit der Art und dem Terrarium auseinandersetzen. Bereits der Bau braucht einiges an Zeit als auch Geld. Gleiches gilt für die Deko, die Technik und den späteren Bewohner. Wem all diese Punkte nicht stören, kann sich auf jeden Fall ein Leguan-Terrarium zulegen.