Hallo, liebe Hundekumpels und Hundemenschen!
Jetzt ist es soweit: Es ist Sommer. Ich persönlich finde das nicht ganz so prickelnd, denn mit meinem schwarzen Fell ist die Hitze doch eher eine Plage. Da mag hund tagsüber gar nicht mehr Gassi gehen, und abends nerven dann die vielen, vielen Mücken, die wir nach dem Hochwasser dieses Jahr überall haben. Dazu aber nächstes Mal mehr. Das war nämlich auch ganz schön aufregend und ist ein eigenes Kapitel wert.
Weil wir nicht so gut mit der Hitze klarkommen (und weil wir unseren Menschen doch recht gut erzogen haben), gehen wir oft schwimmen. Das war am Anfang gar nicht so einfach. Wir wohnen zwar an einem wunderbaren, schwimmbaren Fluss, und ich muss sagen, ich nutze das Angebot auch reichlich. Meine Schwester Lunka jedoch ist jetzt nicht so unbedingt schwimmfähig. Ich trau es mich kaum schreiben, und sie wird mich bestimmt gleich in mein Schwänzchen beißen: Meine Schwester kann nicht schwimmen. Ungelogen. Ein Hund, der nicht schwimmen kann. Zugegeben, damit konnte ja auch keiner rechnen. In unserem ersten Leben hatten wir nie Wasser unter den Pfoten, und entsprechend merkwürdig kam uns das anfangs auch hier vor. Ich wäre auch nicht um viele Kekse in so ein Wasser gehüpft, denn wer weiß, was da so drin ist. Aber dann waren wir einmal auf einem Berg, und da war es vielleicht heiß. Da war ich schon recht dankbar, als ich endlich so ein kleines Gebirgsbächlein gefunden habe. Also legte ich mich einmal quer hinein, und – wer konnte das schon ahnen – auf einmal hatte ich einen Stausee gemacht, der über mich drüber schwappte. Gut, es war ein recht kleines Rinnsal, aber auf alle Fälle war es schon sehr erfrischend. Seitdem finde ich das mit dem Wasser gar nicht so übel, und unser Mensch sagt immer, ich schwimme wie ein Biber. Aber meine Schwester… Als unser Mensch das erste Mal mit uns im Fluss schwimmen wollte, bin ich natürlich gleich hinterher, logisch. Und auf einmal höre ich hinter mir ein Plitschen und Platschen: Meine Schwester war mit dem Mut der Verzweiflung hinterhergehüpft und war eben dabei, so richtig unterzugehen. Unser Mensch war natürlich sofort da und fischte sie wieder raus, aber wir waren allesamt schon ziemlich erschrocken, ganz besonders wohl unser Mensch. Ihr könnte euch sicher vorstellen, was dann passierte: Lunka brauchte einen Schwimmkurs, denn schließlich wohnen wir am Fluss, und beim Raufen fallen wir permanent ins Wasser. Da muss ein Hund schon schwimmen können. Also wurde in Hundeschwimmwesten investiert (unsinnigerweise auch für mich, aber wer weiß), und meine Schwester musste schwimmen lernen. Das sah vielleicht lustig aus! Erst sträubte sie sich gegen dieses neonorange Ding etwas, aber dann stellte sie recht schnell fest, dass sie damit Auftrieb hatte. In den nächsten fünf Minuten kollidierte sie erst mit einem Schnorchler, fesselte dann unseren Mensch mit der Leine, die an der Schwimmweste befestigt war, und fing dann beinahe eine von unseren Enten, die sich dieses merkwürdige NOSO (neonoranges Schwimmobjekt) genauer ansehen wollten. Echt, da machst was mit. Am Ende war meine Schwester durchaus guter Dinge, und so nach und nach konnte sie dann nach ein paar Trainingseinheiten auch ohne Schwimmweste halbwegs schwimmen. Kein Vergleich mit meinen Schwimmkünsten, aber zumindest geht sie jetzt nicht mehr unter.
Manchmal ist das Wasser im Fluss aber so niedrig und schlammig oder so dreckig, dass wir nicht drin schwimmen dürfen, und an den Hundeseen geht’s derartig zu, dass wir uns auch nicht hintrauen. Also hat uns unser Mensch (Erziehung zahlt sich aus!) ein Planschbecken in den Garten gestellt. Das ist toll. Da kann hund im Garten fetzen nach Lust und Laune, und das bei der allergrößten Hitze, und es macht nichts, denn am Ende wartet unser schicker Hundepool. Nette Menschen lassen wir auch rein, aber nur wirklich nette.
Aber das Beste am Sommer kommt jetzt erst: Wenn wir Ferien haben und es so richtig sommersonnewarm ist, dann gehen wir Eis essen. Ja, ihr habt richtig gelesen: Wir bekommen eine Kugel allerleckerstes Vanilleeis. Gut, die müssen wir teilen, aber das ist trotzdem mein persönliches Sommerhighlight. Die anderen Menschen kucken immer belustigt oder entsetzt, und die meisten Hunde schauen doch eher neidisch aus dem Fell. Aber unser Mensch hat einmal von einem Tierarzt gehört, dass auch Hunde nach manchen Operationen Vanilleeis essen dürfen, also kann es nicht schaden. Und wir genießen unser Eis so sehr, dass es uns egal ist, was der Rest der Menschen- und Hundewelt so denkt. Auf die Art sind übrigens sogar die Dackel ab und an schon in den Genuss gekommen.
Alles in allem ist der Sommer vielleicht dann doch gar nicht so verkehrt. Vielleicht kriege ich unseren Menschen ja dazu, dass wir ein wenig planschen gehen. Vorausgesetzt, ich bekomme meine Schwester in Gang.
Ein Planschbeckennuff an euch alle!
Lilly und Lunka