Hallo, liebe Hundekumpels und Hundemenschen! Jetzt haben wir die Dackel schon so häufig erwähnt, dass wir ihnen endlich eine ganze Folge widmen wollen. Wobei von „wir“ keine Rede sein kann. Meine Schwester Lunka hält sich hier sehr zurück und hat mir den Computer sogar ganz freiwillig überlassen. Sie sitzt vor dem Aquarium und starrt die Fische an. Ich weiß ja nicht. Also, die Dackel. Hierbei handelt es sich um zwei Rauhaardackelmädchen namens „Gundel“ und „Fankerl“. Allein schon an den Namen erkennt ihr: Wir leben in Bayern! Ein „Fankerl“ ist nämlich ein mehr oder weniger ein lustiges, albernes Wesen. Strenggenommen bin ich also auch eins, schließlich verfüge ich über eine Menge Humor!
Die Dackel haben ein Tageszuhause und ein Wochenend- und Nachtzuhause, und das Tageszuhause ist bei uns ums Eck, sodass wir ab und zu gemeinsam Gassi gehen. Liebe Hundekumpels, habt ihr Dackel in eurem Bekanntenkreis? Dann wisst ihr ja, wie das Ganze abläuft. Der Dackel an sich ist eher selbstständig, heißt es. Und der Rauhaardackel ist dabei sogar noch der dackeligste unter den Dackeln. Das äußert sich dann so, dass eines der Dackelmädels gern mal im Unterholz verschwindet und nachschaut, ob es da etwas Interessantes gibt. Die Menschen haben da ja immer die schlaue Idee, sich zu verstecken, wenn der Hund nicht kommt. Kennt ihr das? Unser Mensch hat das auch schon einmal gemacht, und ich muss gestehen, mir wurde himmelangst und ich bin dann ganz lang nicht mehr weit weggelaufen. Der Dackel an sich hat damit jedoch keinerlei Problem, denn er findet immer wieder problemlos nach Hause zurück und das weiß er auch. Vielleicht liegt es daran, dass die Nase so nahe am Boden ist, oder vielleicht ist sie wirklich besser als meine, oder vielleicht sind die Dackel einfach deutlich cooler als ich; auf alle Fälle ist bisher noch keines der Dackelmädels auf die Idee gekommen, den eigenen Menschen zu suchen. Meine Schwester Lunka hyperventiliert ja allein schon bei dem Gedanken an ein derartiges Benehmen; ich persönlich finde es durchaus inspirierend.
Beachtlich finde ich vor allem den Mut der beiden Kleinen. Sie dürfen mit ihrem Menschenmännchen auf die Jagd gehen, und da legen sie sich angeblich mit allen möglichen anderen Tieren an und sind auch ganz allein im Wald unterwegs, wenn es ihnen ihr Mensch sagt. Das würde ich mich nicht trauen. Ich jage nur Mäuse und Vögel und Schmetterlinge. Einmal waren wir mit unserem Menschenweibchen im Wald, und da waren echt viele andere Tiere. Die hatten ihre Wohnungen manchmal direkt am Weg! Ich hab mich da immer angepirscht und hineingelinst, soweit ich mich getraut hab. Dann bin ich schnell zu unserem Menschen gelaufen, damit wir da gemeinsam reinschauen. Manchmal haben wir das auch so ein bisschen gemacht, aber mit gebührendem Sicherheitsabstand. Das war so aufregend! Und wenn ich mir dann vorstelle, dass diese klitzekleinen Dackel da reingehen würden und das heraustreiben würden, was da drin wohnt, schlottere ich schon ein klein wenig.
Mutig ist beim Gassigehen vor allem die kleine Gundel. Die schaut so ein bisschen aus wie ein Seeotter mit ihrem lustigen Fell. So einen habe ich im Zoo einmal gesehen. Aber die Gundel mag nicht schwimmen, nur planschen. Ich würde es ja nie zugeben, aber ich bin manchmal wirklich dankbar, dass die Dackel mit uns spazieren gehen. Wir haben euch doch einmal erzählt, wie wir beim Spazierengehen von drei fremden Hunden angegriffen wurden, von denen ich dann auch noch gejagt wurde. Das war ganz furchtbar schlimm, und ich wollte da gar nicht mehr langgehen. Ich hatte solche Angst. Immer wenn wir den Weg einschlugen, legte ich die Ohren an und trabte davon. Keine Chance. Damals half uns Oskar, aber auch die Dackel waren sehr hilfreich. Anfangs traute ich mich da nur noch mit den Dackeln entlangzugehen, denn die fürchten wirklich weder Tod noch Teufel. Sobald die kleine Gundel einen fremden Hund sieht, stellt sie ihre kleine Zahnbürste auf dem Rücken auf und macht eine Ansage, die auch ein Rottweiler versteht. Ich glaube ja, die hat ein paar Zähne mehr als andere Hunde, weil wirklich jeder andere Hund kapiert, dass mit ihr nicht zu spaßen ist. Praktischerweise findet sie uns toll, sodass wir nichts zu fürchten haben. Die Menschen finden das gar nicht lustig, wenn sie sich so aufführt, und schimpfen dann immer, und wenn meine Schwester und ich mitmachen, kriegen wir richtig Ärger. Aber ganz ehrlich, ich bin echt dankbar für die Kleine. Das dürft ihr aber auf keinen Fall weitersagen, denn eigentlich würdigen wir die Dackel immer keines Blickes. Sonst rüpeln sie uns am Ende doch noch an.
Die Kurzbeiner haben aber auch noch eine äußerst witzige Seite. Als wir sie kennenlernten, waren sie noch ganz jung und wir waren so etwas wie ihre großen Schwestern. Meine Schwester Lunka fand die beiden von Anfang an nicht so prickelnd, schließlich sind sie ziemliche Rüpel. Und wie jeder Hund weiß, muss man solche Jungspunde erst einmal ignorieren, sonst bilden sie sich noch etwas ein. Also gingen wir unserer Wege, spielten unsere Spiele und beachteten die Dackel nicht weiter. Als die Menschen dann aber immer mehr lachten, mussten wir doch herausfinden, was vorging. Meine Schwester und ich haben ganz ausgefeilte Spiele mit akrobatischen Tricks und allerhand Einzigartigkeiten, die sonst kein Hunde versteht. Für uns ist das aber ganz normal. Die Dackel saßen anfangs immer da und beobachteten uns bei unseren Spielen, und dann stellten sie sie möglichst detailgetreu nach. Da mussten wir auch lachen. Es begann damit, dass ein Dackel mit der Schnute voll Gras dasaß, weil sie versuchten, sich gegenseitig in die kurzen Beine zu zwicken. Dann versuchten sie sich gegenseitig am Schwanz zu packen, was aber auch nicht ging bei den rutschigen Dackelschwänzen. Und unsere ganzen Tricks kriegen sie sowieso nicht hin mit ihrem merkwürdigen Körperbau. Lustig aussehen tut’s aber allemal.
So ist das mit den Dackeln. Auch wenn sie uns manchmal ganz schön nerven, bin ich doch ganz froh, dass wir sie haben. Schließlich beschützen sie uns und bringen uns allerhand Mut und Quatsch bei. Und für Quatsch bin ich ja immer zu haben!
Ein dackeliges Nuff an euch alle!
Lilly und Lunka