Wenn bald ein Baby geboren wird, ändert sich im Leben der werdenden Mutter alles. Nur eines bleibt bestehen, und das ist die Liebe zu ihrem Hund. Natürlich darf man oder besser Frau sich fragen, wie das Zusammenleben von Hund und Kind klappen wird.
Aber eines ist ganz klar: Für ein Kind gibt es kein schöneres Aufwachsen, als mit einem Hund!
Damit aber das Zusammenleben von Hund und Baby reibungslos funktioniert, sollten sie sich schon vor der Geburt einige Gedanken zu ihrem zukünftigen Leben machen.
Während der Schwangerschaft sollten sie sich überlegen, ob der Hund ins Kinderzimmer darf. Wenn nicht, muss der Raum schon vor der Geburt des Kindes Tabu für den Hund sein, damit er das Verbot nicht mit dem Baby verknüpft. Generell sollten alle große Änderungen schon vor Ankunft des Babys eingeführt werden. Wenn das Baby da ist, gibt es noch genügend Chaos…
Wir haben im Kinderzimmer ein Hundekörbchen und schon vor der Geburt habe ich mit meinen beiden Hunden das “ins Körbchen” liegen geübt. Fangen sie früh genug an, denn evtl. müssen sie längere Zeit liegen und diese Zeit fehlt zum Üben. Jetzt gehen meine zwei mit ins Kinderzimmer, wenn der Kleine gewickelt wird und liegen brav im Körbchen. Das Wickeln kann man auch mit einer Puppe üben.
Sinnvoll ist generell die Überlegung, welche Kommandos hilfreich wären und diese gegebenfalls vor der Geburt zu üben. “Fuß” ist z.B. wichtig neben dem Kinderwagen, “Fertig” unterbricht eine Tätigkeit des Hundes. Bei zwei Hunden ein sehr wichtiges Signal, wenn die Hunde spielen und der Kleine dann später dazwischen krabbelt…
Auch das “Sitz” nach dem Gassi gehen und warten, bis sie sich und dann das Baby ausgezogen haben, erspart ihnen, rechtzeitig eingeübt, einige Schweißausbrüche. Am einfachsten ist es natürlich, wenn ihr Hund einen gewissen Grundgehorsam hat.
Überlegen sie sich auch, wie sich ihr Tagesablauf ändern wird. Gehen sie jetzt sofort nach dem Aufstehen Gassi, muss später erst ihr Baby gefüttert und angezogen werden. Und beim Stillen kann das schnell mal ‘ne Stunde dauern. Verändern sie lieber, wenn möglich, schon vor der Geburt den Ablauf.
Auch ist es wichtig, dass ihr Hund nicht zu sehr auf Frauchen bezogen ist. Mir ging es nach der Geburt sehr schlecht und mein Mann musste Gassi gehen und sich um die Hunde kümmern. Dabei war es sehr hilfreich, dass unsere Hunde nicht nur auf einen von uns bezogen sind. Herrchen sollte also in der Schwangerschaft in die Hundeschule und auch mal alleine Gassi gehen, wenn ihr Hund zu sehr auf Frauchen fixiert ist.
Sie können auch die Reaktion ihres Hundes prüfen, wenn sie sich den ganzen Tag mit einer Puppe beschäftigen oder ihm Babygeschrei vorspielen z.B. auf Youtube. Auch ist es sinnvoll, den Tagesablauf ruhiger zu gestalten.
Richten sie früh das Kinderzimmer ein und stellen sie die Kindermöbel, wie Stubenwagen oder Wiege auf, damit sich ihr Hund in aller Ruhe daran gewöhnen kann.
Während der Geburt sollte eine vertraute Person auf ihren Hund aufpassen. Organisieren sie seine Betreuung frühzeitig. Rechnen sie immer damit, dass es auch früher als geplant losgehen kann.
Falls sie ein Familienzimmer belegen werden, kann es für ihren Hund wichtig sein, dass Herrchen trotzdem zum Gassi gehen nach Hause kommt und ein bisschen Normalität mitbringt.
Dabei kann Herrchen gleich eine gebrauchte Windel mitbringen und den Hund mal schnuppern lassen.
Beim Heimkommen sollten sie daran denken, dass ihr Hund das Frauchen ein paar Tage nicht gesehen hat. Und wer wie ich zwei Labbies daheim hat, die sich ein Loch in den Bauch freuen, gibt das Baby beim Heimkommen lieber dem Papa…
Nach der Begrüssung haben wir uns beide mit Leckerlis bewaffnet und somit haben sich unsere Hunde erstmal nicht für den Kleinen interessiert. Dann durften sie vorsichtig (nacheinander) an ihm schnuppern. Alles natürlich in entspannter Atmosphäre.
Versuchen sie den Alltag ihres Hundes soweit es geht auch nach der Geburt bei zu behalten.
Unser Tierschutzhund Remy hatte am Anfang Probleme mit dem Babygeschrei, da er sehr sensibel ist und nicht wusste was passiert. Nehmen sie sich die Zeit ihren ängstlichen Hund zu beruhigen. Mitterweile schauen beide Hund nicht mehr auf, wenn ich mit dem heulenden Kleinen Kilometer im Wohnzimmer mache…
Übigens: Babys, die mit Hunden aufwachsen und diese schon in der Schwangerschaft gehört haben, erschrecken später bei Gebell nicht. Ist bei unserem Kleinen so und hat sich auch im Bekanntenkreis bestätigt!
Ich wünsche ihnen ein entspanntes Zusammenleben mit Hund und Baby!