Auch wenn die Blindschleiche wie eine Schlange aussieht, zählt sie doch zu den Echsen.
Bei genauem Hinsehen erkennt man die Unterschiede. Die Blindschleiche bewegt sich langsamer als ihre Aussehensvettern und ihr Schlängeln ist sehr viel steifer, als bei Schlangen.
Auch sind ihre Augenlider beweglich. Die typische Lücke in der Oberlippe fehlt und so muss die Schleiche zum Züngeln das Maul leicht öffnen.
Anhand der noch im Ansatz vorhandenen Becken- und Schulterknochen konnte die Abstammung von Vierbeinern wissenschaftlich nachgewiesen werden.
Die Blindschleiche ist ein scheuer Mitbewohner auf unserem Planet, denn ihren Feinden kann sie nichts entgegensetzen. Sie beisst kaum und ihre einzige Waffe gegen Feinde ist das für Echsen typische Abwerfen des Schwanzes. Deshalb sollte eine Blindschleiche niemals grob angefasst werden. Am Besten freut man sich, wenn man eine Blindschleiche in der Natur entdeckt und lässt sie ihrer Wege kriechen.
Der Name “Blind” kommt übrigens von Blenden und bezieht sich auf den glänzenden Leib der Echse. Die Blindschleiche kann also entgegen vieler Meinungen sehr wohl sehen und ist keinesfalls blind.
Lieblingsspeise der Blindschleiche sind unbehaarte Raupen, Regenwürmer und Nacktschnecken.
Überwintert wird in Kältestarre in Gruppen von 5-30 Tieren in einem Erdloch.
Die Blindschleiche lebt auch deshalb im Vorborgenen, weil sie ein Leckerbissen für viele Vögel, Dachs, Fuchs, Igel und Marder ist. Auch Hühner lieben ihren Geschmack.
Aber wie so oft hat der Mensch den größten Anteil daran, dass man die scheuen Tiere selten sieht. Durch die intensive Land- und Forstwirtschaft fehlt ihr der Lebensraum.
In vielen Bundesländern gilt die Blindschleiche deshalb als gefährdet.