Hallo, liebe Hundekumpels und Hundemenschen! Bisher habt ihr immer nur Geschichten von meiner Schwester Lunka gelesen. Ich weiß, sie hält mich für doof. Nachdem unser Menschenweibchen aber jetzt gerade arbeitet und meine Schwester vollgefressen in ihrem Nestchen schnarcht, habe ich die Chance ergriffen und unser Notebook an mich genommen. Das ist ja gar nicht so schwierig, wie sie immer tut…
Letztes Mal haben wir euch von unseren wöchentlichen Shoppingtrips erzählt. Die sind natürlich überlebenswichtig, weil wir ja sonst nichts zu essen hätten. Abgesehen von Trockenfutter, aber wer nennt das schon Essen. Außerdem sind unsere Ausflüge zum Markt immer unser Highlight der Woche, und wer möchte darauf schon verzichten?
Genauso schön, nur leider viel seltener, ist unsere andere Art des Shoppens. Ab und zu fahren wir in eines dieser Tiergeschäfte. Das allertollste ist selbstverständlich das Zookies, wie ihr in einer der nächsten Folgen noch erfahren werdet. Da sind wir regelmäßig. Manchmal fahren wir aber auch in eines, das heißt so ähnlich wie eine Futterschüssel. Davon gibt’s auch mehrere. Ich komm grad nicht drauf. Gut, die haben natürlich nicht die ganz allerleckersten Kekse, aber zumindest unsere Kauknochen und manches von unserem Trockenfutter. Außerdem sind die Menschen dort so supernett. Als unser Tierheim in der Slowakei letztes Jahr überschwemmt wurde, halfen uns die Leute aus diesem Laden wirklich sehr und auch ansonsten kann man eigentlich immer auf sie zählen. Meistens bekommen wir dort Kekse, die meine Schwester Lunka sofort in sich hineinschlingt. So ist sie halt. Ich schnuppere lieber erstmal, schließlich sind es keine Zookies-Kekse. Aber meistens mag ich die dann auch.
Letzte Woche nahm uns unser Mensch aber in einen völlig neuen Laden mit. Da gibt’s auch Kekse, und die sind dort sehr spendabel damit (Geheimtipp!). „Bobby“ heißt das Geschäft. Alles ist dort ganz grün, und es ist auch nicht ganz so groß wie das andere. Überall riecht es noch ganz neu. Die Idee für unseren Shoppingtrip war, dass wir neue Winterbettchen brauchen, weil unsere Sommerbettchen ja viel zu wenig flauschig für den Winter sind. Und da wir unserem Menschen schon beigebracht hatten, dass wir nur in Bettchen schlafen wollen, in denen wir auch mal probeliegen durften, mussten wir logischerweise mit. Unser Mensch warnte die Verkäuferin schon vor, dass dieser Einkauf wohl etwas anders ablaufen würde, als sie es gewohnt ist. Ich habe nicht die leiseste Ahnung, wovon sie spricht. In der Bettchenabteilung wurde zunächst wie immer nach den Bettchen gesucht, die keinen Reißverschluss haben, weil meine Schwester die immer aufpiddelt. Ganz toll, damit fällt meistens schon ein Großteil aus. Aber nicht so in diesem Geschäft, denn da waren fast alle ohne Reißverschluss. Das war doch schon mal was. Unser Mensch legte erst ein paar mögliche Kandidaten auf den Boden. Mir war sofort klar, was zu tun war: probeliegen. Meine Schwester Lunka ließ sich wie immer vom Duft der ganzen verpackten Kekse ablenken. Die denkt die ganze Zeit nur ans Essen. Und mir wirft sie vor, ich hätte ADS! Was auch immer das bedeuten mag. Also, ich war schon mit einigen der angebotenen Bettchen einverstanden, aber das perfekte war tatsächlich noch nicht dabei. Außerdem musste Lunka ja noch testen, da wir möglichst dieselben Bettchen bekommen sollen. Das schaut dann netter aus, meint unser Mensch.
Gut, Lunka musste ran. Das erste fiel gleicht nach dem Test mit einer Vorderpfote durch. Viel zu wenig flauschig. Das zweite kam immerhin bis zur dritten Pfote, war aber letztlich nicht weich genug. Das dritte war okay, aber irgendwie auch wieder nicht. Ihr könnt sicherlich verstehen, dass ich irgendwann genug von dem ganzen Zirkus hatte, und – weil ich ja ahnte, dass es keines der bisher ausprobierten Bettchen werden würde – ich begab mich selber auf die Suche. Plötzlich entdeckte ich im Regal eines, das mich förmlich anlachte: schokoladenbraun kariert und mit etwas Rand und das Kissen so hoch, dass es superweich sein musste! Kurzum, ich musste probeliegen. Schwuppdiwupp lag ich im Bettchen im Regal und – es war perfekt! Ich schwebte wie auf einer Wolke. Ein Himmelhundebettchen. Besser konnte es nicht werden. Ich schaute unseren Menschen mit diesem „Das will ich haben, das und kein anderes!“-Blick an, und als alle wieder aufgehört hatten zu lachen und halbwegs normal atmeten, fischte unser Mensch tatsächlich mein Traumbettchen mit dem Kommentar „Ich hab’s doch gesagt, dass das bei uns anders abläuft!“ aus dem Regal. Ich verstehe nicht so ganz, was sie meint, aber egal, mein Bettchen war gefunden. Aber der Test durch meine Schwester stand ja noch aus. Ich versuchte alles, um ihr mitzuteilen, dass sie jetzt nur keinen Fehler machen sollte. Sie stieg mit einer Pfote hinein, mit der zweiten und dritten – und dann wieder heraus mit einem „Nein, das ist es nicht.“-Gesicht. Ganz ehrlich, ich hätte ihr die Fledermausohren abbeißen können! Das Bettchen war perfekt, und nachdem bei uns ja alles gleich aussehen soll… Mir doch egal, ich wollte diesen schokoladenbraun karierten Himmelstraum und sonst nichts!
Ich wurde hektisch, aber unser Mensch schien einen Plan zu haben: Sie ging nochmal zum Regal und fischte das gleiche Bettchen in graukariert heraus. Es hatte den Boden kaum berührt, da plumpste meine Schwester auch schon hinein. Die Farbe hatte ihr nicht gefallen! Könnt ihr euch das vorstellen? Die Farbe! Unser Mensch kann offenbar mit zwei verschiedenen Farben leben, und so zogen die beiden perfekten Bettchen mitsamt wunderbar kuscheligen Schmusedecken bei uns ein. Wir sind so glücklich mit unseren neuen Schlafplätzen, dass wir unseren Menschen das erste Mal in unserem Leben ein halbes Brathendl allein essen ließen. Wir konnten einfach nicht aufstehen. Gut, am Schluss bekamen wir natürlich doch was ab, aber wir schlafen jetzt auf alle Fälle im siebten Himmel. Und wisst ihr was? Genau da gehe ich jetzt hin.
Ein schläfriges, shoppingsüchtiges Nuff an euch alle!
Lilly und Lunka