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Sie tragen kuriose Namen, wie die Braunbürstige Hosenbiene, überraschen uns mit faszinierenden Lebensweisen und sind gleichzeitig stark bedroht: Wildbienen. Anlässlich dem Weltbienentag am 20. Mai erzählt Biologe Dr. Hannes Petrischak drei kuriose Geschichten über Wildbienen.
Foto: Braunbürstige Hosenbiene an einer Blüte
Fotograf: Hannes Petrischak
Social Distancing ist selbstverständlich
Die meisten Wildbienenarten leben, im Gegensatz zur saatenbildenden Honigbiene (Apis melifera), einzelgängerisch. Jedes Weibchen trägt Pollen und Nektar in sein eigenes Nest, in dem es mehrere Brutzellen anlegt. In Deutschland gibt es rund 570 Wildbienen-Arten. Rund die Hälfte ist als bedroht in der Roten Liste Deutschlands geführt. Die Stiftung des berühmten Tierfilmers Heinz Sielmann setzt sich deutschlandweit für den Schutz der Lebensräume der faszinierenden Insekten ein.
Macht einen auf dicke Hose: die Braunbürstige Hosenbiene
Sie macht ihrem Namen alle Ehre: Die langen, braun gefärbten Haare an den Hinterbeinen der Braunbürstigen Hosenbiene können riesige Pollenmengen aufnehmen. Das steht der nur etwa 12 Millimeter großen Wildbiene ganz gut. Man kann die Hosenbiene im Sommer oft am Wegesrand in den Blüten der Wegwarte oder anderer Korbblütengewächse beobachten. Der helle Pollen färbt ihre „Hosen“ dann auffallend weiß. Ihre Nester legt die Hosenbiene unterirdisch im Sandboden an. Sie benötigt also wie viele weitere Bienenarten möglichst offenen Sand.
Hübsche Biene sucht Einraumwohnung mit Charme
Die Goldene Schneckenhaus-Mauerbiene fliegt auf leere Schneckenhäuser, die sie beispielsweise auf kalkreichen Magerrasen findet, aber auch in naturnahen Gärten. Pollen und Nektar sammeln die auffällig rotbraun behaarten Weibchen an verschiedenen Pflanzen. Im Schneckenhaus legen sie dann eine oder mehrere Kammern an, die sie jeweils mit einem Nahrungsvorrat für ihre Larven versehen. Dann legen sie ein Ei dazu. Als Schutz vor Wind und Wetter wird noch etwas renoviert und eine Wand aus zerkauten Blättern eingezogen.
Wildbiene verschönert Wohnung mit grüner Tapete
Die Bunte Blattschneiderbiene ist in Deutschland weit verbreitet. Die Biene nistet gern in Hohlräumen in Totholz oder Pflanzenstängeln und nimmt dafür auch Nisthilfen aus Bambus oder Bohrlöchern im Garten an. Ihre Brutzellen kleidet sie mit Blattstücken aus, die sie mit ihren scharfen Mundwerkzeugen beispielsweise von Rosen abschneidet.
Weitere Informationen:
https://www.sielmann-stiftung.de
https://www.pr-agentur-tiere.de