Kaninchen sollten mindestens Paarweise gehalten werden. Dabei ist wichtig, dass die Männchen kastriert werden. Meerschweinchen als Vergesellschaftung für Kaninchen können den artgleichen Partner nicht ersetzen.
Pro Kaninchen sollten sie ein Gehege von 2-5 qm einplanen.
Die gesetzlichen Mindestmaße für einen Kaninchenkäfig sind: 150cm x 60cm x 50cm (B x T x H). Der Kaninchenfreund wird dies aber als viel zu klein ansehen.
Diversen Tierschutzverbänden raten deshalb zu 2 -5 qm pro Kaninchen. Ein handelüblicher Käfig kann mit einem Freilauf, oder einem selbstgebautem Anbau versehen wird. Manch einer richtet sogar ein eigenes Kaninchenzimmer ein. Bei Freilauf in der Wohnung muss darauf geachtet werden, dass die Kaninchen nicht sich selbst oder den Besitzer, mit ihrem Drang zum Anknabbern, in Gefahr bringen. Z.B. Stromkabel sollten also für die kleinen Racker unerreichbar sein. Bei Haltung in der Wohnung ist es wichtig, dass die Kaninchen eine Buddelkiste mit Erde zur Verfügung gestellt bekommen. Auch sollte der Käfig in einer ruhigen Ecke stehen, die hell ist, aber nicht unter Zugluft leidet. Direktes Sonnenlicht ist dann in Ordnung, wenn es nicht zu heiß werden kann und sich mindestens die Hälfte des Käfigs im Schatten befindet. Für Albinos sollte sich die gesamte Fläche im Schatten befinden. Schön wäre es, wenn sie ihren Wohnungskaninchen im Sommer ein Gehege im Garten bieten könnten.
Kaninchen können aber auch das ganze Jahr im Freien verbringen, dies ist meiner Ansicht nach am Artgerechtesten.
Mindestmaße sind hier:
4 – 6 qm Grundfläche , zzgl. einer wetterfesten und isolierten Schutzhütte
Auch hier wird sich der Kaninchenliebhaber nicht mit den Mindestmaßen zufrieden geben. Der Heimwerker/ die Heimwerkerin können sich beim Bauen eines artgerechten Außengeheges so richtig austoben. Das Gehege sollte mit einem in den Boden eingelassenen Drahtgeflecht vor Eindringlingen (Marder, Fuchs) und bei Ausbruchskönigen vor dem Durchbuddeln schützen. Das Drahtgitter des Außengeheges sollte mit möglichst kleinen Zwischenräumen auch leidige Mitesser (Mäuse usw.) abhalten. Damit ihre Kaninchen auch vor Greifvögeln geschützt sind, sollte das Gehege ein Dach aus Draht oder Dachpappe haben. Bedenken sie jedoch bei der Planung, dass sie zur Reingung und zur Kontrolle der Kaninchen jede Ecke gut erreichen müssen. Auch sollte der Platz an dem das Gehege errichtet wird, nicht frisch gedüngt sein oder mit Unkrautvernichtungsmittel behandelt worden sein, denn sonst drohen Vergiftungserscheinungen. Auch beim Außengehege gilt das Gesagte über direkte Sonneneinstrahlung und Hitze. Darüber hinaus muss jedoch eine isolierte und trockene Schutzhütte für die kalte Jahreszeit zur Verfügung stehen. Achten sie bei Minustemperaturen darauf, dass das Trinkwasser nicht einfriert.
Die Kaninchen sollten als Schutzmöglichkeit diverse Häuschen aus Holz, Tunnel, ausgehöhlte Baumstämme zur Verfügung haben. Auch Äste zum Nagen sollten immer zur Verfügung stehen. Geeignet sind Äste von Obstbäumen, Weide und Haselnuss. Ein gesundes Leckerchen sind auch Tunnel aus Heu, die gleichzeitig für Beschäftigung sorgen. Generell können sie sich an der Natur orientieren und auch einmal Steine oder dergleichen ins Gehege legen.
Hauptfuttermittel sollte bei Kaninchen immer Heu sein. Dies erhalten sie im Zoofachhandel oder bei einem Bauer. Entscheidend ist, dass das Heu duftet und frei von Schimmelpilzen ist. Gerade Heu aus dem Fachhandel wird oft falsch gelagert. Wird Heu in einer Heuraufe angeboten, sollte diese abgedeckt sein, damit die Kaninchen nicht hinein gelangen und sich verletzen können.
Frisches, sauberes Wasser muss immer zur Verfügung stehen, dies kann in einer Trinkflasche und/oder in einem Wassernapf angeboten werden.
Zusätzlich sollte dem Kaninchen Saftfutter in Form von Karotten, Salat, Gurke, Äpfel etc. angeboten werden. Trockenfutter benötigen Kaninchen nicht, da es sehr zucker- und getreidehaltig ist es nicht geeignet zur Kaninchenernährung. Als Leckerbissen können getrocknetes Gemüse und Obst verwendet werden. Der Futternapf und auch der Wassernapf müssen schwer und gut zu reinigen sein. Salzleck- und Mineralsteine sind bei einer ausgewogenen Ernährung nicht nötig.
Bei Fütterungsfehlern (z.B. angegorenes Gras; zucker- und stärkehaltige Nahrungsmittel; abrupter Futterwechsel) können tödlich verlaufende Störungen des empfindlichen Darmtraktes auftreten. Symptome sind sogenannte Trommelsucht (darunter versteht man eine Aufblähung des Magens und von Darmabschnitten). Trommelsucht ist eine Notfallerkrankung und sollte schnellstens von einem Tierarzt behandelt werden.