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Hundebegegnungen an der Leine

HundebegegnungenWenn zwei Hunde sich beim Gassi gehen an der Leine begegnen, sind Schwierigkeiten oft vorprogrammiert.

An der Leine sind Hunde sehr stark in ihrer Körpersprache und natürlichen Kommunikationsform eingeschränkt. Häufig wird dies noch durch ein “kurz nehmen” des Hundehalters verstärkt.

Würden sich Hunde ohne Leine begegnen, würden sie niemals auf geradem Weg aufeinander zugehen. Im Freilauf bleiben Hunde erst einmal stehen, laufen im Bogen aufeinander zu oder aneinander vorbei. Dieses natürliche Verhalten wird ihnen aber durch die Leine unmöglich gemacht. Dadurch müssen sich die Hunde in einer Drohgebärde nähern. Oft fixiert einer der Beiden noch zusätzlich. Sie erkennen dies daran, dass ihr Hund den anderen Hund anstarrt und nicht mehr ansprechbar ist.

Normales hündisches Verhalten wäre nun ein Ausweichen aus dieser bedrohlichen Situation, durch die Leine wird der Hund aber weiterhin zum Kontakt gezwungen. Trotz der deutlichen Drohung wird also weiterhin seine Individualdistanz unterschritten. Es ist somit kein Wunder, dass ein aggressives Verhalten folgt!

Dabei hat der Hund irgendwann gelernt, dass er mit dem aggressiven Verhalten zum Erfolg kommt. Das andere Mensch-Hund-Team ist dem kläffenden Hund ausgewichen. Voila`!

Nun darf man aber nicht das andere Ende der Leine vernachlässigen. Reagiert der Mensch mit schimpfen auf den kläffenden, in die Leine springenden Hund, kann der Hund dies als Unterstützung auffassen: Ist das ein grusliger Hund, sogar mein Herrchen/ Frauchen bellt mit!

Leider entsteht so ein Teufelskreis. Damit es gar nicht so weit kommt, kann man seinem Welpen andere Hunde schmackhaft machen. Jedes Mal, wenn eine Hundbegegnung bevorsteht, bekommt der Hund sehr, sehr, sehr schmackhafte Leckerchen. Nach einiger Zeit, bei einigen geht das schneller, andere brauchen länger, wird ihr Hund sich bei einem entgegen kommenden Hund ihnen zuwenden. In der Übungsphase bietet es sich an, einen möglichst großen Abstand zwischen den eigenen Hund und den entgegen kommenden zu bringen. Diese Methode funktioniert auch beim älteren Hund, oder einem Hund der schon ein Leinenrüpel ist, dauert aber evtl. länger!

Gelingt es nicht, ihren Hund auf sie zu konzentrieren, geschweige denn ein Leckerchen in ihn hinein zu bekommen, müssen sie in der Übungszeit den Abstand sehr groß wählen. Am Besten mit Hilfe einer Hundeschule und andere Hundekontakte meiden. Nach und nach kann dann die Entfernung verringert werden. Achten sie aber darauf, nicht immer mit dem gleichen Hund zu trainieren…

Und nun, nicht den Mut verlieren!

Auch sie können ganz entspannt an anderen Hunden vorbei spazieren!

Ein Kommentar zu „Hundebegegnungen an der Leine

  1. Sehr interessant, ich habe nämlich das gleiche Problem mit meinem Boxer.
    Werde es ausprobieren und hoffe sehr dass es klappt. Danke für den Beitrag.
    Liebe Grüße
    Alex

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