ich hatte euch doch von Bill Bo und meiner glorreichen Idee erzählt, Mäuse über den Winter in der Küche zu halten. In erster Linie war die Idee ja aus dem Gedanken geboren, das Menschenjunge, das jetzt bei uns lebt, zu ernähren. Wie wir aber feststellen mussten, hat das Junge kein Interesse an Mäusen, Vögeln oder dergleichen. Aber wie das mit guten Ideen so ist, die Mäusenutztierhaltung in der Küche hat uns einfach nicht mehr losgelassen.
Ich glaube, die Menschen machen das ähnlich mit den Tieren, die sie essen. Ob sie sie auch in der Küche halten, weiß ich nicht, aber der kurze Weg zum Fressnapf ist meiner Meinung nach unübertroffen. Noch dazu müssen wir uns um die Ernährung der Mäuse keine Gedanken machen, da ja in so einer Küche immer Essbares zu finden ist. Kurz und gut, Bill Bo und ich vereinbarten, unser Glück mit der Mäusezucht in der Küche zu versuchen. Leider sind Herrchen und Frauchen nicht überzeugt von der Idee. Viele Male brachten wir lebendige Mäuse mit nach Hause und wurden einfach nicht ins Haus hinein gelassen…
Aber Geduld zahlt sich aus! Eines Abends war Herrchen sehr müde und hat den Bill Bo mit Maus ins Haus durchgelassen. Dummerweise kam Frauchen nochmal aus dem Schlafzimmer und hat dem guten Bill Bo an der Schwanzspitze angesehen, dass da ein blinder Passagier dabei ist. Also hat sie schnell die Türen, die vom Flur abgehen, geschlossen und Herrchen damit beauftragt, die Maus wieder vor die Tür zu setzen.
Bill Bo und ich waren gespannt, auch wenn unsere Mäusenutztierhaltungspläne durchkreuzt wurden, so eine richtige Männerjagd hat ja auch was!
Leider hatte Herrchen keine Lust die Maus mit den Pfoten zu jagen. Er hat sich ganz unmännlich mit einem Besen bewaffnet und versucht die Maus zur Haustüre hinaus zu treiben. Aber diese Guerillamaus hat sich von dem Besen wenig beeindruckt gezeigt. Stattdessen ist sie in die Gummistiefel von Frauchen geklettert. Herrchen hat dann die Gummistiefel vor die Tür gesetzt (übrigens samt uns!) und sich nur auf die Anweisung von Frauchen erbarmt, die Stiefel auszuschütteln und wieder ins Haus zu tragen.
Alles in allem müssen wir sagen, dass Bill Bo und ich uns die Mäusejagd mit Herrchen spannender vorgestellt haben. Aber am Schlimmsten ist, seitdem ist die Maulkontrolle schärfer geworden. Wir haben es kein einziges Mal mehr geschafft eine Maus ins Haus zu schleusen.
Aber wir geben nicht auf!
Bis bald,
euer Baghira