Viele Hunde sind beim Gassi-gehen wahre Müllschlucker. Dies kann natürlich durch ausgelegte Giftköder gefährlich werden. Aber nicht nur aus diesem Grund ist es sinnvoll dem Hund ein Signal beizubringen, auf das er die vor ihm liegende “Köstlichkeit” links liegen lässt. Auch in anderen Situationen ist es hilfreich, wenn ihr Hund sein unerwünschtes Verhalten unterbricht. Dieses Abbruchsignal sollte wenn möglich schon mit Welpen trainiert werden.
Wie immer gibt es verschiedene Möglichkeiten die Übung “Tabu”/”Nein” aufzubauen, “Tabu” eignet sich meiner Meinung als Signalwort am Besten, da es eher selten im normalen Sparchgebrauch vorkommt:
Variante 1:
Am Anfang befinden sie sich wie immer in einer reizarmen Umgebung. Nehmen sie eine Handvoll Leckerchen und bieten sie ihrem Hund mehrere hintereinander aus der offenen Hand zum Fressen an. Dann bieten sie ihm die offene Hand mit den Leckerchen wieder an und schliessen diese aber kurz bevor er an die Leckerchen kommt. Ignorieren sie es, wenn er versucht mit der Pfote an die Leckerchen zu kommen. Sitzt er ruhig da und wartet, loben sie ihn und belohnen mit Leckerchen aus der anderen Hand!
Hat ihr Hund verstanden, was sie von ihm möchten, können sie ein Signal einführen. In dem Moment, in dem sie die Hand schliessen sagen sie “Tabu”, “Nein”, “Pfui” oder “Stopp”.
Üben sie dies mehrmals am Tag, solange, bis sie die Hand nicht mehr schliessen müssen und ihr Hund die Leckerchen trotz offener Hand nicht mehr nimmt. Die Belohnung erfolgt immer aus der anderen Hand!
Funktioniert das gut, können sie diese Übung ausdehnen auf ein Leckerchen, dass am Boden liegt. Seien sie aber bereit, schnell auf das Leckerchen zu treten, falls ihr Hund ihr “Tabu”/”Nein” noch nicht mit auf dem Boden liegenden Leckerchen verknüpft hat.
Klappt auch diese Übung gut, können sie das Training nach draussen verlagern. Zuerst können sie im Garten Leckerchen auslegen und später dann auch auf dem Spaziergang. Merken sie sich gut die Ablageflächen. Sind sie sich am Anfang nicht sicher, ob die Übung klappt, können sie ihren Hund durch eine Schleppleine sichern. Auf diese können sie im Notfall treten und ihn damit am Fressen hindern. Belohnen sie ausgiebig, wenn ihr Hund die Leckerchen gesehen und gerochen hat und diese aufgrund ihres Abbruchsignals nicht frisst. Sammeln sie die Leckerchen wieder ein. Ich würde den Hund die ausgelegten Leckerchen nicht fressen lassen, da sich evtl. sonst eine Erwartungshaltung bei ihm bildet, dass er immer nach einem “Tabu”/”Nein” das verbotene Ding der Begierde bekommt.
Variante 2:
Eine andere Person bietet ihrem Hund Leckerchen aus der Hand an. In dem Moment in dem die Hand geschlossen wird, locken sie den Hund mit viel besseren Leckerchen (mit Schwung) von der Hand weg zu ihnen. Keks genau an die Nase halten.
Diese Übung bietet sich gerade für quierlige und temperamentvolle Hunde an.
Das Signal “Tabu”/”Nein” wird wieder eingeführt, wenn der Hund den Übungsablauf verstanden hat.