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Prägung und Sozialisierung von Hundewelpen

Damit Hundekinder einen bestmöglichen Start ins Leben haben, muss der verantwortungsvolle Hundezüchter von Beginn an einige grundlegende Voraussetzungen schaffen, ebenso wie der Welpenkäufer, in dessen Zuhause das Hundekind frühestens mit der  10. Woche umziehen darf.

Die Prägephase des Welpen beginnt, wenn die er die Augen öffnet und anfängt, sich in der Wurfbox zu bewegen, also in etwa mit der 3.- 4. Woche. Er nimmt jetzt seine Umwelt wahr und lernt als erstes, zu welcher Art er gehört (also dass er ein Hund ist). In dieser frühen Phase lernt der Welpe von seiner Mutter, wie Sozialverhalten und Kommunikation unter Hunden funktioniert und testet sich selbst im Umgang und Spiel mit seinen Geschwisterchen aus.

Da der Haushund aber heute auch eine sehr enge Bindung zum Menschen haben soll, ist es vor allem wichtig, dass er diesen als einen Sozialpartner kennenlernt. Hunde die draußen oder in Stallgebäuden oder ähnlichem gehalten werden haben diese Möglichkeit nicht, und werden ihr Leben lang eine weniger vertrauensvolle Bindung mit dem Menschen eingehen. Man kann die Prägephase also als Basis der Mensch-Hund-Beziehung betrachten, in der der Hund das Urvertrauen zum Menschen erlernt.

Um später auch in einer Familie glücklich sein zu können, sollte der Welpe möglichst früh alles kennenlernen, was zu einem normalen Familienalltag gehört. Ein verantwortungsvoller Züchter wird das Hundekind also mit Menschen aller Altersklassen vertraut machen, es mit fremden Gerüchen und Geräuschen (z.B. Staubsauger) konfrontieren und dem Welpen immer wieder neue Reize bieten, wie zum Bsp. das Erkunden verschiedener Untergründe. Einen gut geprägten Welpen erkennt man also vor allem daran, dass er furchtlos und selbstbewusst auf neue Situationen zugeht.

Ab der 7. Woche ca. geht die Prägephase in die Sozialisierungsphase über. Ab der 5.-6. Woche wird ein guter Züchter beginnen, die Welpen so oft es geht mitzunehmen, Autofahren, in die Stadt, in ein Geschäft, an einen See, zu anderen Tieren, in den Wald, zum Tierarzt… Je mehr der Welpe vom Arm des Züchters aus kennen lernen darf, desto sicherer wird er später damit umgehen können. Auch Gehhilfen oder Rollstühle sollten die Welpen kennenlernen dürfen.

Als Hilfsmittel wird der verantwortungsbewusste Züchter seine Innen- und Außenausläufe täglich neu gestalten. Hier entsteht für die Welpen ein wahrer Abenteuerspielplatz, mit Flatterbändern, Windspielen, Tunneln, Brücken und vielem mehr. Auch die Untergründe sollten so abwechslungsreich wie möglich sein.

Die Welpenkäufer sollten ab der  5. Woche regelmäßigen Kontakt zu ihrem Welpen haben, damit dieser sich langsam an seine neuen Menschen gewöhnen kann. Von großem Vorteil ist es, wenn dieser auch an vielen Prozessen während der Prägephase teilnimmt (Gewöhnung ans Autofahren, Stadtbesuche etc.). So wird der Züchter entlastet und die Bindung zum neuen Besitzer ist bei der Abholung bereits groß.

Ist der Umzugstag dann gekommen ändert sich das Leben der neuen Welpenbesitzer meist schlagartig. Alle 2 Stunden, sowie nach dem Spielen, Schlafen und Fressen muss das Hundekind nach draußen gebracht werden und trotzdem werden viele Malheure passieren, bevor man von Stubenreinheit reden kann. Im Idealfall hat der Züchter auch hier bereits gute Vorarbeit geleistet. Neben der Stubenreinheit kennt der Welpe eines guten Züchters bereits seinen Namen und weiß, dass der Mensch als Kaustange ungeeignet ist, das heißt auch die Beißhemmung ist schon etabliert, sowie das Wort „Nein“. Trotzdem muss der Welpenkäufer diese Dinge festigen, ebenso wie das Autofahren, das Kennenlernen von fremden Orten, Menschen, Geräuschen, Zugfahren, Busfahren, Restaurantbesuch und ähnlichem.

Dazu sollte der Züchter ausreichend Informationen zur Verfügung stellen und der Besuch einer guten Hundeschule ist unabdingbar. Hier lernt der Hund bis zur 17. Woche vor allem, sich mit anderen Artgenossen zu verständigen, wobei möglichst viele andere Rassen von großem Vorteil sind, damit der Welpe auch kurznasige, langfellige oder andere durch die Züchtung an einer hündischen Kommunikation gehandicapte Hunde (Windhunde mit Rundrücken = wird als Angst gedeutet, Rhodesian Ridgeback mit Aalstrich = wird als Aggression/Unsicherheit gesehen) als Artgenossen identifizieren kann und nicht die körperlichen Merkmale fehlinterpretiert. Zudem werden auch hier in der Regel verschiedene Untergründe, Gegenstände, Geräte (wie Tunnel oder Brücken), Gehhilfen und ähnliches zur Verfügung gestellt. Die meisten Hundeschulen bieten auch Ausflüge an, bei denen man gemeinsam die Stadt oder z.B. einen Zoo besucht.

Die Kommandos hingegen sind in der Phase bis zur 17. Woche eher nebensächlich. Sitz, Platz oder Fuß sind schnell erlernt, verpasst man es hingegen, den Welpen bezüglich Alltagssituationen zu sozialisieren, so ist dies später irreversibel und Hund und Besitzer werden ein Hundeleben lang darunter leiden.

Autor:

Mein Name ist Janine Mende und ich komme gebürtig aus Brandenburg an der Havel. Nachdem ich in Jena mein Abitur absolviert und in Konstanz eine Ausbildung zur Tiermedizinischen Fachangestellten abgeschlossen habe, konnte ich sowohl in Tierarztpraxen als auch im Tierheim einige Erfahrungen sammeln. Mittlerweile bin ich 27 Jahre alt und wohne wieder in der Nähe von Brandenburg an der Havel. Nach meinem erfolgreichen Bachelorabschluss in Deutsch, Englisch und Erziehungswissenschaften, arbeite ich momentan auf einen Masterabschluss in diesen Fächern hin, um anschließend als Lehrerin in der Sekundarstufe 1 zu arbeiten. Ich habe bereits mehreren Hunden ein Zuhause gegeben und auch beruflich vor allem mit schwierigen Hunden zu tun gehabt. Meine Hündin Amina ist mein absoluter Seelenhund. Sie hat eine sehr enge Bindung zu mir und möchte am liebsten immer bei mir sein. Sie ist in der Wohnung fast nicht zu merken und schläft den Großteil des Tages. Draußen hingegen ist sie ein echter Wirbelwind und rennt und tobt für ihr Leben gern. Außerdem ist sie zweifels ohne ein Workaholic. Sie möchte mir grundsätzlich immer gefallen und arbeitet so konzentriert und emsig, dass es eine wahre Freude ist, sie sportlich zu führen. Als ich begann mit Amina zu arbeiten, bemerkte ich schnell, was der Begriff "will to please" eigentlich bedeutet, denn ich kenne nur wenig Hunde, deren Hauptanliegen es ist, ihrem Menschen zu gefallen. Es ist ein unglaubliches Gefühl, einen Hund führen zu dürfen, der riesige Freude an der Zusammenarbeit mit dem Menschen hat. Wer mehr über mich und meine Hündin Amina erfahren will, findet uns unter: http://www.nannis-dogs.de.tl. Im Moment schreibe ich gerade mit der Organisatorin von www.der-tierblog.de Nicole Wid ein Buch über das erste Hundejahr.

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